Jugoslawien-Buch
Jeder hat seine Wahrheit, sagt man gern. Aber die Wahrheit, die Exaussenminister Fischer sein eigen nennt, der im gleichen März/April 1999 eine Einschätzung seines Ministeriums in einem Abschiebeprozess verantwortete, im Kosovo seien albanische Volksangehörige „keiner regionalen oder landesweiten Gruppenverfolgung ausgesetzt“, und sich vor den Bundestag stellte, um die Vertreibung und Vernichtung der Albaner durch Serben im Kosovo mit dem Genozid an den Juden zu vergleichen und damit um Zustimmung für seine Bombardierung Serbiens zu werben - ich fürchte, sie taugt überhaupt nichts. Was ist schon Wahrheit? Die Karriere ist gemacht, die Legende ist gestrickt, nach den Toten kräht kein Hahn. Der Kosovo ein unabhängiger Staat neuerdings, regiert von Leuten, die mit dem Organhandel ihrer frisch getöteten serbischen Gegner die nächsten Waffenkäufe finanzierten. Das erfährt man von Carla del Ponte, bisher Chefanklägerin des Kriegsverbrechertribunals in Den Haag, die ihr Buch mit diesem Detail ausdrücklich erst veröffentlichen wollte, sobald der Kosovo mit der ihn (ich nenn es mal so) befreienden UCK es in die Selbständigkeit geschafft hat. ‚Unsere‘ Armee regelt dort das Nötigste, und grad heut im Deutschlandfunk in einer Reportage über eine junge Soldatin in Pristina nannte der Sprecher die abgebrannten Häuser in der Altstadt als „von ehemals dort ansässigen Serben verlassen“.
Verlassen, wie das Kaufhaus Wertheim im Faschismus von seinen Besitzern 'verlassen' wurde.
Zu diesem grausligen Thema eine Lektüreempfehlung: Kurt Köpruner, Reisen in das Land der Kriege, Diederichs 2003. Die Recherchen des privat und beruflich mit Ex-Jugoslawien verbandelten Vorarlberger Geschäftsmanns über die Eskalation des Gewalt-Irrsinns seit 1990, dem er mit den Riesenaugen eines erschreckt-neugierigen Kindes entgegen - und nachsah, haben Sogwirkung. Achtung: Verschwörungstheoriegefahr - was ja nichts andres heißt als Fakten und Erlebnisse statt der Weismachungen aus FAZ, taz und gleichgeschaltetem Bekanntenkreis.
Verlassen, wie das Kaufhaus Wertheim im Faschismus von seinen Besitzern 'verlassen' wurde.
Zu diesem grausligen Thema eine Lektüreempfehlung: Kurt Köpruner, Reisen in das Land der Kriege, Diederichs 2003. Die Recherchen des privat und beruflich mit Ex-Jugoslawien verbandelten Vorarlberger Geschäftsmanns über die Eskalation des Gewalt-Irrsinns seit 1990, dem er mit den Riesenaugen eines erschreckt-neugierigen Kindes entgegen - und nachsah, haben Sogwirkung. Achtung: Verschwörungstheoriegefahr - was ja nichts andres heißt als Fakten und Erlebnisse statt der Weismachungen aus FAZ, taz und gleichgeschaltetem Bekanntenkreis.
quer - 7. Jun, 16:18