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Das erste Schwimmen unter freiem Himmel im Jahr, eine der kleinen Traditionen, von denen es in meinem Leben jedenfalls viele gibt, soll hier im Frühling stattfinden (und nicht im Februar auf Gomera oder so) und bei noch sehr kaltem Wasser. Also war es heut genau richtig, ich blieb knappe zehn Minuten im Parsteiner See, erst hüfthoch, dann mit einem Sprung rein in die Wellen, an der entlegenen Badestelle, wo einen bestimmt keiner findet, wenn man dann doch mal einen Herzschlag kriegen sollte in der Kälte, aber das wäre völlig gegen die Tradition, und es war ja auch toll, auch das Rausschwimmen, wenns immer wärmer wird trotz so eines inneren Bibberns und Frierens, das man aber durch eilige Arm - und Beinbewegungen fast wettmachen kann, mindestens übertönen, sodass es tatsächlich wärmer wird in dem Wasser, und nur die Vernunft sagt: Jetzt aber raus, und man ziert sich noch eine Weile, wie’s sich gehört nach der Tradition, und dann draußen ist es, obwohl die Sonne knallt, plötzlich kalt, eiskalt, als hätten Wasser und Luft ihre Lagen getauscht, und so bleibt es, die innere Kälte strömt langsam nach draußen, sehr langsam... Ist das Wetter nicht anders seit heut nachmittag?, also ich finds frisch...
quer - 9. Mai, 23:35
parsteiner see