Zum Hundertneunzigsten
Zwischenstopp in Chemnitz, für eine Lesung zum Geburtstag von Karl Marx, vor seinem eingerüsteten Monumentalkopf, von 10-20 Uhr, jeder liest 5 Minuten lang, eingeladen von Sabine Kühnrich und Ludwig Streng. Hier ist es windig, das Häufchen Leute freundlich miteinander, eine alte Frau hat eine russische Fassung des Manifests geholt, dann lesen ein ehemaliger Superintendent und ich zwei flotte Kapitel aus einem Kinderbuch über Charlie, der die richtigen Fragen stellte (sehr ähnlich wie Randy Newmans schönes Lied über Marx), dann kommt eine ganze Gruppe, die sich den Anfang des Manifests mit verteilten Rollen nochmal vornimmt. Schock: Es ist wie grad eben, für jetzt und alle geschrieben. Muss damals science fiction gewesen sein. Die Vereinnahmung jeder Weltecke, fernster Sitten durch Tauschwert, globale Ethik für globales Gewinnstreben in private Hand, die Verelendung der ungeheuren Menge, Vertun der Reichtümer. Und die zwangsläufige Gegenkraft(shoffnung).
So neu wie nichts, findet dies kleine Häufchen.
„Wenn ich Dialektik höre, muss ich kotzen“ (H.Karasek) - grad noch ganz weit vorn, jetzt schon so weit ab und hinten.
So neu wie nichts, findet dies kleine Häufchen.
„Wenn ich Dialektik höre, muss ich kotzen“ (H.Karasek) - grad noch ganz weit vorn, jetzt schon so weit ab und hinten.
quer - 6. Mai, 00:23
Hörerlebnisse